27 Februar 2009

Schwimmflügelreport reloaded! Der 5. Teil

Liebe Leserinnen und Leser,

die heutige Jury ist: Birgit Bauer!

Zugegeben, ich habe weder diverse Baustoffe im Körper, die in einem Badezimmer besser aufgehoben wären, noch gehe ich mit dem Make-up einer Operndiva ins Wasser. Aber ich habe einen Tankini, der regelmäßig die Herren der Schöpfung versenkt. Das reicht doch oder?

Meine heutige Auswahl der Kandidaten für „Germanys next Badekappe“:
Model „Glamourös“ und Model „Doppel 0 Agentin“.

„Glamourös“ ist nach dem Grundschnitt der „Chiffontüte“ geschnitten und wirkt besonders durch die mit silbernen Fäden durchwirkte Struktur. Sie glimmt und glitzert durch eine wunderschöne und wirklich sehr „dezente“ Strassbrosche an der Seite und durch Haarklämmerchen mit kleinen Kirschen darauf. Dieser Look sollte wohl in diesem Fall eine Reminiszenz an vergangene Kindertage sein.
Die „Doppel 0 Agentin“ ist schlicht. Fast puristisch mutet das Tütenmodell Marke Duschhaube an. Sie sitzt leicht schief auf dem Kopf der Trägerin und sendet eine unauffällige Botschaft: Big Badehaube is watching you!
„Doppel 0 Agentin“ ist ausgestattet mit einer Brille, die ähnlich einer Sonnenbrille auf dem Kopf drapiert wird. Allerdings über der Tütenhaube. Somit sieht sie alles. Die „Doppel0“ gibt es übrigens in zwei Versionen: Voll cool mit dicker Tönung, die im Nebel den Blick weiter verschleiert oder Oberlehrerhaft und wissend, mit klarem Durchblick.

Stimmen Sie also ab! Welche Badekappe darf´s denn sein?
"Leuchtrakete", die mit anschmiegsamen Noppen überall sichtbar die Wellen durchkämmt und mit sportlich angelegten Ohrenflugklappen die Aerodynamik verbessert.
Oder "Chiffontüte" für die Frau von Welt. Vorzugsweise in dezenten Farben oder in den neuen, frühlingshaften Knallfarben gehalten und immer passend zu Kronjuwelen und Make-up. „Glamourös“ unser Modell für den besonderen Auftritt. Vorzugsweise kombiniert mit Dschungelmuster an begleitendem Kurschatten man, der einen Blick auf die Kostbarkeiten auf dem Haupte hat.
Oder doch die „Doppel 0 Agentin“ die sich leise an sie heranpirscht, sie ausspioniert und dann zuschlägt, wenn keiner es erwartet. Allerdings warte ich noch darauf.

Sie können sich noch nicht entscheiden? Kein Problem! Im demnächst anstehenden Special erfahren Sie mehr über Modell „Seeigel“ und „Sporty“.

Sonst? Es war nicht ganz soviel los, da die Herrschaften wohl eher mit Feiern beschäftigt waren. Allerdings gab es eine große Anzahl Nachwuchstarzans zu Begutachten. Wussten Sie, dass so ein Bad durchaus den Golfplatz ersetzt? Wenn andere Geschäfte auf dem Golfplatz machen, machen wieder andere Geschäfte im Bad. In Badeklamotten und mit nassen Haaren verhandelt es sich wohl einfacher.
Drei Herren, frisch aus dem Machotoaster waren im Becken gegenüber. Der Abstand ist relativ gering, sodass Frau sich hier mit den neuesten Geschäftstipps versorgen kann. Allerdings habe ich nicht wirklich das Geld für die Kaiman Inseln oder andere karibische Steuerparadiese. Ebenso kann ich wenig mit Hedge – Fonds oder anderen Anlagen punkten. Was aber interessanter war, ist der Schnecken - Check der Jungs.
Frisch geröstet suhlten sie sich inmitten eines gackernden Hühnerhaufens und checkten die Lage. Allerdings mit vernichtenden Urteilen.
Dann kam ihr Auftritt: Nummer eins fuhr den Bizeps aus und gab so etwas wie Urlaute von sich, die ich später als einen mir unbekannten Dialekt identifizieren konnte.
Nummer zwei schwamm sportlich elegant und prustend wie ein Walross zu den Turngeräten am Beckenrand, an denen man die Oberarme per Klimmzug trainieren kann. Er machte fünf sportlich unelegante Züge nach oben, die sein Biergeschwür perfekt präsentierten und drehte dann frustriert ab, als kein Beifall kam.
Nummer drei war schlauer, er setzte sich gemächlich hin, besetzte eine der Massagedüsen und drehte sich dann um. Ganz verführerisch fuhr er sich durch das offensichtlich gefärbte Haupthaar, strich es sich lasziv nach hinten und sah mir in die Augen.
Was soll ich jetzt sagen? Ich schmolz dahin? Eher nicht. Ich habe es nicht mit gewollt verspielten Blicken und einem Verhalten, das ich eher in anderen Gefilden vermuten würde.
Er lächelte verschwörerisch herüber und blinzelte mir zu. Langsam legte er seine Hände auf den Beckenrand und bettete seinen Kopf dekorativ auf seine Oberarme.
Mit dem Blick Marke „selbsternannter Supermann“ stierte er weiter und musterte mein halb in den Fluten verborgenes Dekolleté. Was der kann, kann ich schon länger und ich kann das sogar eine Idee besser.
Ich legte also auch den Kopf schief, nutzte meinen Rehleinblick, der ihn total anmachte und sortierte den Herrn gedanklich zu den Jane´s im textilfreien Dschungel. Dort hätten sie sich um ihn gerissen.
Dann passierte es: Er outete sich als Silberrücken und zeigte mir eine behaarte und silbergraue Brustbehaarung der Sonderklasse. Dort, wo der Haararchitekt des Herrn eindeutig zu viel Farbe verbraucht hatte, hat er dort zu wenig benutzt. Leider.

Mittlerweile waren auch seine Freunde aufmerksam geworden. Denn die Ladies im Becken entsprachen nicht dem, was die Herren wohl suchten. Sie suchten: Knackig, jung und willig. So sahen sie aus. Äußerst willig. Und in mir vermutete Mann wohl genau das! Wie dumm aber auch!
Neidisch klapperte eine der verschmähten Damen, übrigens mit einer Leuchtrakete auf dem Haupt, zu mir herüber. Die drei Golden Boys gafften jetzt, da ich ihnen einen kurzen Blick dorthin gegönnt hatte, wo Männerträume gnadenlos versinken.

Wir lachten uns zu und gerade, als einer der Boys die Initiative ergreifen wollte, legte ich meine rechte Hand, an der zufällig so ein Ehering steckt, über den Beckenrand.
„Mist, die ist verheiratet“, war der Kommentar der Herren, die offensichtlich ein Date für den Rosenmontagsball suchten.

Ja, Jungs, bin ich. Gott sei Dank! Denn an meinen Traummann kommt ihr sowieso nicht heran. Und mit Silberrücken, die mir unbekannte Urlaute als Sprache benutzen und mit Goldkettchen prahlen und sich verhalten, als wären sie Männer von Welt, die sie offensichtlich dann doch nicht waren, schon gar nicht.
In diesem Sinne, bleiben Sie neugierig und vor allem: Dran. Denn in Kürze folgt das oben erwähnte Special: Schwimmflügelreport reloaded feat. Alex! Dann mehr über Goldketten, Unverschämtheiten, schlechte Laune und „Seeigel“ und "Sporty"!

Herzlichst und wie immer mit einem Augenzwinkern
Birgit Bauer