14 August 2023

Die Sache mit der "Awareness" und Erkrankungen ... 3 Gründe warum Dauermotzen auch nicht hilft!

Wenn man mit einer chronischen Erkrankung lebt, lebt man mit vielen  Dingen, mit denen man nie gerechnet hat, sie jemals zu erleben. Dazu gehören Vorurteile, Missannahmen, Ignoranz oder auch Desinteresse. Begegnet man diesen Eigenschaften, wird das oft unangenehm. Sie schließen entweder aus oder sorgen dafür, dass man sich dafür rechtfertigt und verantwortlich dafür fühlt, weil man krank ist. Es kann auch dazu kommen, dass man diskriminiert oder dafür verurteilt wird, weil man irgendwo vielleicht ein Sonderrecht beanspruchen möchte. 

Um es klar zu sagen, man sucht es sich nicht aus krank zu sein. Im Gegenteil. Allerdings sind Erkrankungen keine besonders sensiblen oder emphatischen Wesen. Sie kennen weder Grenzen noch Regeln. Und holen sie einen ein, verändert sich das Leben. Es kann passieren, dass man auf Zeitgenossinnen und Zeitgenossen trifft, die es einem zum Vorwurf machen, dass man trotz Erkrankung den Anspruch auf ein annähernd normales Leben hat. Entsprechend agieren sie oft verständnislos und unsensibel. Ihre Bemerkungen treffen und sie verteilen gerne Rat - Schläge. Und jeder dieser Schläge ist ein Treffer. 

Auf der anderen Seite ist das die Forderung derer, die mit einer Erkrankung leben, die sich für das Bewusstsein für das Leben mit einer Erkrankung einsetzen und, so auf Neudeutsch formuliert: sie wollen "Awareness" schaffen. 

31 Juli 2023

Das mit dem X ... oder was nach dem blauen Vogel und dem Urlaub alles anders ist ...

Es ist Montag. Ich bin gerade aufgewacht und stehe in meinem Büro, das ich drei Wochen nicht betreten habe. Ich war in Urlaub. In diesem Raum war die letzten drei Wochen eigentlich nur eines interessant. Mein Vorrat an der speziellen, sehr guten, teuren Wolle, die hier in einer speziellen Schublade lagert. Ich besuche sie regelmäßig. Es beruhigt mich. Auch in diesem Moment, in dem ich weiß, es geht in die zweite Jahreshälfte und die ist jetzt bis Dezember schon gut gefüllt. Spannend aber auch anstrengend. Anyway, das ist Thema von morgen. Wenn ich offiziell wieder da bin. :-) 


Zurück zum Montag. Ich sehe mich um, denke an die Emails, die es heute zu beantworten gilt. Ich denke an den Berg Arbeit, der vor mir liegt und daran, dass ich heute eigentlich noch frei habe, weil ich grundsätzlich immer erst am Dienstag nach dem Urlaub wieder ins Büro komme. Der Montag ist der Aufräumtag, für langsames anfangen, Warmtippen, habt ihr gewusst, dass man das O auf der Tastatur vergessen kann, also wo es ist und dass das Tippen langsamer wird? Urlaub heißt vergessen. Deshalb ein Besuch am Montag. 

Ich sitze mal zur Probe und gehe wieder. Eigentlich will ich nicht. Daher erst mal Kaffee und Twittern. Und da passiert es. Ich schmeiße mein Handy und die Kaffeemaschine an. Schnappe mir noch im Vorbeigehen die tägliche Dosis Schreibfehlersuche, nennt sich Tageszeitung und will Twitter öffnen. Ich suche den blauen Vogel und finde? 

Das lange angekündigte X. Das, was andere die letzten Wochen rauf und runter diskutieren ist jetzt auch hier angekommen. Schwarz und irgendwie fies sieht es aus und dort, wo mich freundlich der blaue Twittervogel angelacht hat, ist dieses fiese schwarz untermalte X, das ich extrem unsympathisch finde. 

02 September 2022

Der fünfte Tag der Woche - Warum "Frei"tage so sinnvoll sind!




Uff, was eine Woche. Sie rast, fliegt und die Arbeit endet nicht. Tut sie nie. Es ist anstrengend, dieses "am Ball bleiben" und das durchzuhalten kann erschöpfend sein. 

Es gibt und gab Tage, da plumpse ich aufs Sofa, weiß eigentlich, dass noch viel zu tun wäre, aber ich kann einfach nicht mehr. Ein Umstand, der uns hier in der Manufaktur vor einiger Zeit zu Denken gegeben hat. Wir haben uns Lösungen gesucht. Und Antworten, versteht sich. ;-) 

Das andere Ding ist nämlich, wenn man sich nur noch um den "Laden kümmert", sprich anfallende Dinge irgendwie im Laufschritt parallel zu anderen erledigen muss um alles zu schaffen, geht einem so viel verloren. Und da reden wir nicht über Lebensqualität, die in dem Zustand an sich schon nicht mehr existiert, wir reden über Kreativität, über das, was man abliefert und natürlich über den Spaß am Job und an dem, was man tut und an der Jobqualität. Also der Lebensqualität im Job. Oder Motivation. 

Wir haben uns hier  Gedanken gemacht, was man tun kann. Oder muss. Es gab Ideen, Tests und Dinge, die wir verworfen haben, weil es nicht passte. Es ist uns wichtig, die Balance zu halten weil wir finden, man darf, ja sogar muss, Spaß am Job haben. Weil das dazu beiträgt, unsere Arbeit wirklich gut zu machen. 

Das Ergebnis vorab: Liegen bleibt dennoch nichts.

02 Juni 2022

Voll im Leben - Wirklich? Ein Kommentar zum Motto des Welt MS Tages ...


Wir sind: "Voll im Leben". Das war das deutsche Motto des Welt MS Tages. 

Kommunikationstechnisch betrachtet sicherlich spannend. Positiv. Motivierend. Es kommt um die Ecke, aktiv in der Sprache, voll krass aufgeladen mit sicherlich wohlmeinenden Gedanken. Ein cooler Slogan für einen besonderen Tag. 

Die Frage für mich war aber: Wie cool ist dieses Motto wirklich? 

Sind die, die mit MS leben wirklich immer voll im Leben? Wie ist "voll im Leben" definierbar oder definiert? Für mich war die Frage, ob "voll im Leben" wirklich alle einschließt wichtig. 

Eine andere Frage war, was haben sich die Verfasser so gedacht, als sie mit einigen anderen diesen Slogan begeistert entwickelt haben? Kennen diese Menschen diese Community wirklich? 

Ich habe die Reaktionen auf das Motto sehr genau verfolgt und besonders in den letzten Tagen war ich aktiv unterwegs und zum ergründen was die Meinung zum Motto ist.