21 September 2011

Zeit für eine Entscheidung und warum ein Butterbrot als Lohn nicht reicht!

Das, liebe Leserinnen und Leser, ist ein Butterbrot und bitte betrachten Sie diese Scheibe Brot nachfolgend als Vergleich.



Es ist nicht besonders üppig oder? Die Butter ist eher mager verteilt und das Brot ist schon ein wenig älter und trocken.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich mag auch älteres Brot und esse es auch. Aber eines mit mehr Aufstrich und vielleicht einer Scheibe Käse oder Wurst oder einem köstlichen Klecks Marmelade schmeckt mir besser. Ihnen auch oder? 

Wie immer im Leben, Aufstrich muss man sich leisten können. Die „Zulieferer“, die leckere Zutaten vertreiben, wollen bezahlt werden. Keiner schenkt mir eine Scheibe Wurst oder ein Stück Käse. Verständlich, wie ich finde.

Um zu meiner Brotscheibe zurückzukommen. Genau eine solche wurde mir neulich als Angebot unter die Nase gehalten. 

Die Offerte: Trocken Brot, gut abgehangen ohne was drauf!

Man wollte Texte für ein Konzept, war überzeugt von meiner Leistung bot mir Entfaltungsspielraum in einem der Bereiche an, in denen ich schreibtechnisch und auch wissenstechnisch sehr fit bin und in dem ich mich gerne bewege.
Ich hatte sofort die eine oder andere Idee im Kopf, die man gut umsetzen hätte, können. Bewusst wage ich mich an dieser Stelle in den Konjunktiv vor, denn ich entschied mich, nach einem persönlichen Gespräch, meine Ideen für mich zu behalten.
Da wollte mir jemand ein mageres Butterbrot für ein tolles Sandwich verkaufen und hatte sich ausführlich mit dem ökonomischen Minimalprinzip beschäftigt: Möglichst wenig Einsatz, also trockenes Brot und ein Hauch Butter, einzusetzen und trotzdem dick absahnen und das restliche Brot als dickes Sandwich selbst zu verdrücken.

Die Message: 

Wir wollen hochwertige Texte zu einem Schleuderpreis. Als man mir dann auf Nachfrage das Honorar nannte, blieb sogar mir, die sonst schlagfertig durchs Leben geht, die Spucke weg. Bei allem Verständnis für junge Unternehmen, sparsame Unternehmer und andere Sparfüchse, das war eindeutig zu wenig.
Da war noch nicht mal Butter für meine Brotscheibe drin und selbst die hätte ich mir mehr als einteilen müssen, um irgendwie zu überleben. 
Sie eben mal zügig wegzufuttern, wäre kalkulatorischer Wirtschaftswahnsinn gewesen, der mich schier in den Dauerhunger getrieben hätte. Und wer arbeitet schon gerne, wenn einem der Magen knurrt?

Warum man mich wohl nicht gleich nach kostenfreien Texten gefragt hat? ;-) 

Das wäre ehrlicher und charmanter gewesen. Ich hätte wenigstens schmunzeln können. Möglicherweise hätte ich vielleicht sogar ein Auge zugedrückt und hätte mich vielleicht auf einen Handel eingelassen, wenn das Konzept oder wenigenstens die "Verkaufsstrategie" stimmig gewesen wäre und so einen zusätzlichen Vorteil für mich präsentiert hätte. Doch selbst hier hatte man auf Sparflamme gesetzt. Über Nutzungsrechte und derlei Kleinkram wollte man sich nicht unterhalten. Warum auch? Ist so unwichtig. Oder?

Das Fazit: Ein Butterbrot ist nicht immer genug!

Wer Qualität möchte, muss fair bleiben. In jeder Hinsicht und in jedem Beruf. Keiner schüttelt seine Leistung einfach so aus dem Ärmel oder hat etwas zu verschenken. Selbst mit ganz viel Verständnis war in diesem Fall gar nichts zu machen. 
Jeder muss leben können. Es heißt nicht umsonst: Leben und leben lassen. 
Und das ist manchmal nicht mit einem Butterbrot im Tausch gegen Hochwertigkeit getan.

Genussvolle Grüße von der, die ihre Ideen und ihre Zeit dort einsetzt, wo man sich fair verhält! 

Birgit Bauer, die gerade das „Modellbrot“ verspeist, mit hausgemachter Marmelade. Konnt ich mir heut ausnahmsweise mal leisten! ;-)