Das, liebe Leserinnen und Leser, ist ein
Butterbrot und bitte betrachten Sie diese Scheibe Brot nachfolgend als Vergleich.
Es ist nicht besonders üppig oder? Die
Butter ist eher mager verteilt und das Brot ist schon ein wenig älter und
trocken.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich
mag auch älteres Brot und esse es auch. Aber eines mit mehr Aufstrich
und vielleicht einer Scheibe Käse oder Wurst oder einem köstlichen Klecks
Marmelade schmeckt mir besser. Ihnen auch oder?
Wie immer im Leben, Aufstrich muss man
sich leisten können. Die „Zulieferer“, die leckere Zutaten vertreiben, wollen
bezahlt werden. Keiner schenkt mir eine Scheibe Wurst oder ein Stück Käse. Verständlich, wie ich finde.
Um zu meiner Brotscheibe
zurückzukommen. Genau eine solche wurde mir neulich als Angebot unter die Nase
gehalten.
Die
Offerte: Trocken Brot, gut abgehangen ohne was drauf!
Man wollte Texte für ein Konzept, war
überzeugt von meiner Leistung bot mir Entfaltungsspielraum in einem der
Bereiche an, in denen ich schreibtechnisch und auch wissenstechnisch sehr fit
bin und in dem ich mich gerne bewege.
Ich hatte sofort die eine oder andere Idee
im Kopf, die man gut umsetzen hätte, können. Bewusst wage ich mich an dieser Stelle in den
Konjunktiv vor, denn ich entschied mich, nach einem persönlichen Gespräch,
meine Ideen für mich zu behalten.
Da wollte mir jemand ein mageres Butterbrot für ein tolles Sandwich verkaufen und hatte sich ausführlich mit dem ökonomischen Minimalprinzip beschäftigt: Möglichst wenig
Einsatz, also trockenes Brot und ein Hauch Butter, einzusetzen und trotzdem dick
absahnen und das restliche Brot als dickes Sandwich selbst zu verdrücken.
Die Message:
Wir wollen hochwertige Texte zu
einem Schleuderpreis. Als man mir dann auf Nachfrage das Honorar nannte, blieb
sogar mir, die sonst schlagfertig durchs Leben geht, die Spucke weg. Bei allem Verständnis für junge Unternehmen, sparsame Unternehmer und andere Sparfüchse, das war eindeutig zu wenig.
Da war noch nicht mal Butter für meine
Brotscheibe drin und selbst die hätte ich mir mehr als einteilen müssen, um irgendwie zu überleben.
Sie
eben mal zügig wegzufuttern, wäre kalkulatorischer Wirtschaftswahnsinn gewesen,
der mich schier in den Dauerhunger getrieben hätte. Und wer arbeitet schon
gerne, wenn einem der Magen knurrt?
Warum man mich wohl nicht gleich nach
kostenfreien Texten gefragt hat? ;-)
Das wäre ehrlicher und charmanter gewesen. Ich
hätte wenigstens schmunzeln können. Möglicherweise
hätte ich vielleicht sogar ein Auge zugedrückt und hätte mich vielleicht auf
einen Handel eingelassen, wenn das Konzept oder wenigenstens die "Verkaufsstrategie" stimmig gewesen wäre und
so einen zusätzlichen Vorteil für mich präsentiert hätte. Doch selbst hier
hatte man auf Sparflamme gesetzt. Über Nutzungsrechte und derlei
Kleinkram wollte man sich nicht unterhalten. Warum auch? Ist so unwichtig. Oder?
Das Fazit: Ein Butterbrot ist nicht immer genug!
Wer Qualität möchte, muss
fair bleiben. In jeder Hinsicht und in jedem Beruf. Keiner schüttelt seine
Leistung einfach so aus dem Ärmel oder hat etwas zu verschenken. Selbst mit ganz viel Verständnis war in diesem Fall gar nichts zu machen.
Jeder muss
leben können. Es heißt nicht umsonst: Leben und leben lassen.
Und das ist manchmal nicht mit einem Butterbrot im Tausch gegen Hochwertigkeit getan.
Genussvolle Grüße von der, die ihre Ideen
und ihre Zeit dort einsetzt, wo man sich fair verhält!
Birgit Bauer, die gerade das „Modellbrot“
verspeist, mit hausgemachter Marmelade. Konnt ich mir heut ausnahmsweise mal
leisten! ;-)