13 November 2012

Meine tägliche Ration Ausmisten gib mir heute! Oder, der Lacher des Tages, der Ausmisten in den Schatten stellt ...

Ok, ich gebe zu, ich wollte heute vom Ordner und über weitere Inspirationen schreiben. Mittlerweile habe ich 6 Standordner geleert und dafür ist die Papiertonne jetzt voll.

Das Herzblatt fragte, ob ich die Mülljungs ins Schwitzen bringen wolle oder ob es Rekorde gäbe, die es zu brechen gilt. Meine Antwort: "Nö Schätzchen, ich entlaste mich und meine Regale, voll normal. Nächstens falle ich über das Gästezimmer her!" Damits wieder ein Gästezimmer wird. Oder so.

Aber, es gibt Tage, an denen sind meine persönlichen Heldinnentagen gar nicht mehr wichtig. Vor allem nicht, wenn einem vier äußerst jünge Herren, die giggelnd vor einem Regal im schnöden Drogeriemarkt stehen und sich farbige Gedanken machen.

Sie waren zunächst ja nur zu hören. Die vier Prinzen. "Boa, stell dir mal vor, die da und ich!", quiekte es hinter dem Regal, hinter dem ich stand. Ich kaufte ja nur Gummis und stand vor einer Riesenauswahl. War echt üppig und während meiner Auswahlgedanken, (übrigens, Haargummis zur Bändigung meiner Wuschelmähne. Was dachten Sie?) quiekte das Nachwuchsmachoquartett.
Und nein, ich klärs gleich, ich bin nicht neugierig, aber wer so giggelt, hat ein wenig Aufmerksamkeit nötig. Besonders, als eine empörte Oma um die Ecke kam und mit hochrotem Kopf schnappatmend das Weite suchte.

Ich also umme Ecke und was seh ich? Vier Jungs. Kleine Männer. Mit riesigen Augen. Glänzenden Augen. Dicht gedrängt wie die Glucken um genau ein Regal.
"Boa passt die Größe in ne Frau?" war die nächste Frage. "Ich glaub ja nicht. Sind Frauen so groß? Also meine Mutter ...", den Rest sparen wir uns an dieser Stelle.
"Uch schau dir das an, stell dir vor, der saugt da wo ich denke, dass er saugt ....die muss vor Wahnsinn ja wahnsinnig werden guck ma, der zuckt ja!!!!!!", die Stimmung war heiß. So heiß .... und die Jungs litten unter fantastischen Fieberanfällen der besten Sorte ...

Sie standen vor einem Regal, in dem man solche Artikel vertreibt, die Frau so richtig auf Touren bringen sollen. Männer auch. Er stand etwas verloren zwischen Anti Pickel Creme und Deo, kurz vor dem Haarspray und genau an der Ecke mit der Naturkosmetik und den Hygieneartikel für große Mädchen.

Bei den kleinen Männern hats trotz der ernüchternden Atmosphäre echt funktioniert. Die zählten schon das Taschengeld, um einen elektrisch betriebenen Freudenspender für ihre Freundin zu shoppen, als eine Verkäuferin ankam und mein amüsiertes Grinsen bemerkte. Ich hatte es mir mittlerweile bequem gemacht. Angelehnt ans nächste Regal verfolgte ich die ersten Kontakte mit den Artikeln für die großen Männer und Frauen.

"Was soll ich jetzt machen?!!", fragte mich die junge Nachwuchsführungskraft und ich prustete los. "Den Jungs erklären, dass das definitiv noch warten muss und sie vielleicht noch mal die Bravo lesen lassen?"
Das war meine spontane Reaktion, bevor ich mit weiteren Lachexplosionen zu kämpfen hatte.
"Leg das hin und jetzt geht!", ganz streng wandte sich die junge Frau an ihre Kunden von morgen und wollte das Regal zurück ins Lager verbannen.
"Hey, ich bin hier Kunde und ich will genau das kaufen!"
Frauenfreudenspender mit pinkem Puschel.
"Der gefällt meiner Freundin bestimmt!"
"Das glaube ich nicht. Wo ist deine Mutter?"
"Die kauft Fleisch!"
"Dann geh in die Schreibwarenabteilung!"
"Hab ich hinter mir!"
"Vielleicht magst du dich noch in der Spielwarenabteilung umsehen oder dir DVDS ansehen?"
Die junge Frau war verzweifelt.
"Nö, brauch ich nicht, die DVD´s hat mein Vater und ich weiß schon, wofür das ist ..."
Ich hatte mich inzwischen mit der Wand verschmolzen und war vorsichtig in den nächsten Gang verschwunden, wo ein Mann stand, der sich ebenfalls eins grinste.
"Unsere Jugend", grinste er.
Ich grinste zurück und begegnete auf dem Gang einer Dame, die mit hochrotem Kopf durch die Gänge hastete.
Und noch während ich beim Bäcker anstand, sah ich sie wieder. Mit der Tüte aus dem Metzgerladen und einem Jungen an der Hand, dem es voll krass peinlich war, dass Mama genau in dem Moment auftauchte als .... na ja. ... Den Stimmbruch muss er jetzt wohl noch abwarten, bis er pinke Puschel mit diversen Dingen dran kaufen darf. Der Bub.

Gell ....

Amüsierte Grüße
Birgit