09 Dezember 2012

Meine tägliche Ration Ausmisten gibt mir heute: Gilts auch für Follower?

Allen einen schönen 2. Advent! Ich hoffe, dass es allen gut geht und Sie im ganzen Rummel auch stille Momenten finden können.

Ich bemühe mich zumindest, das zu tun, wenngleich es nicht immer so einfach ist. :-) Aber es ist zu schaffen und ich genieße meine Musestunden ungemein.

Ob es vom Ausmisten kommt? Wer weiß. Ich glaube aber schon, denn je mehr ich den Trennungsschmerz von so manchem bisher geliebten Teil überwinde, desto mehr Platz schaffe ich für andere Dinge und das tut gut. Man wird aufmerksamer und entwickelt wieder einen Blick für ganz kleine Dinge, die irgendwo vergraben nur darauf warten, zum Vorschein zu kommen.

Kontakte, Follower beispielsweise. Ich habe überlegt, wo eine Ausmistaktion wirklich wichtig wäre und begann, zunächst eher nebenbei, meine elektronischen Sammelsurien zu durchforsten.

Meine Follower. Ich sah  sie alle an und es sind 1511 gewesen. Ich brauchte schon eine ganze Weile, um jedem einen Moment zu schenken und zu überlegen, wann ich ihn das letzte Mal wirklich wahrgenommen hatte. Es tut mir auch wirklich für die leid, die das jetzt lesen und der Aktion zum Opfer gefallen sind, aber hey, ihr wart ein wenig sehr leise und Vernetzung und social Media setzt eine gewisse Kommunikation voraus ... Klar ist es nicht einfach, ein sorgsam entwickeltes Netzwerk zu entlüften, man stellt sich dauernd die Frage, die man ja schon kennt: Brauchst du das wirklich? Im Falle von Netzwerken: Ist dieser Kontakt einer, der wirklich wichtig ist oder nur einer, der nur sammelt und nur des Kontakten Willens irgendwie in die Liste rutschte? Und eigentlich kennt man die Antwort. Man verdrängt sie zuerst einfach und entlüftet dann. Denn, Kontakte, die nur Kontakte sind, um Kontakte zu sein und die sich durch quasi Nullkontakt auszeichnen, sind doch eigentlich keine Kontakte. Oder?

Ich habe also nichts in die Tonne getreten. Ich habe mein Netzwerk entlüftet. Und das war gut, denn so mancher Kontakt kam zum Vorschein, der mir wirklich wichtig ist. Menschen, deren Platz in meinem Netzwerk sicher ist und vergrößert wird.

Nächste Woche geht es aber wieder an Standordner. Es steht noch ein Häuflein in meinem Büro, das einen kritischen Blick benötigt, bevor es dann an die Bücher in meinen Regalen geht, die wiederum an einen anderen Platz sollen und diesen Platz wiederum muss ich erst schaffen.

Raten Sie mal mit was? ;-) Genau: Ausmisten!

Es ist schön und es macht mir immer mehr Spaß. Wichtiges kommt zum Vorschein, glänzt in neuem Licht und alter Staub wird entfernt. Es ist ein wenig wie am eigenen Lack zu kratzen und zu sehen, was man so unter der glänzenden Schicht verbirgt. Man entdeckt Grausliges, Schönes und jede Menge neuer Dinge, die bei mir langsam als Ideen oder neue Projekte ins Leben kommen.

Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!

Adventsgrüße
Birgit