Manchmal
wundere ich mich schon. Hier gibt es Personen, die alles über ihr Unternehmen,
ihre Selbstständigkeit, ihre Projekte erzählen, aber nichts, nada, rien über
sich selbst. Ich weiß weder was sie gut oder schlecht finden, noch was sie
außerhalb ihres Berufs interessiert etc. Wo ist da eigentlich der Mensch hinter
dem Unternehmen? Wenn mich hier nur die Leistung interessieren würde, könnte
ich auch nur Webseiten anschauen. Irgendwas wird da doch missverstanden....
Diese Zeilen schrieb Simone Weber vor einigen Tagen auf Facebook. Sie ist in meiner Kontaktliste und wir
wissen etwas voneinander. Neben dem Beruflichen auch ein wenig Privates.
Erkennen Sie das Problem? Es ist das, was alt
bekannt und doch so „Neuland“ zu sein scheint. Das, was hinter der
Firmenkulisse ist, der Mensch, er spricht nicht. Man macht Social Media und
doch nicht. Das was man macht, entspricht dem, was auf einer Homepage geboten ist, um Simones Vergleich zu nutzen. Einbahnverkehr eben, mechanisch, emotionslos, ohne Platz für Dialoge. Wie früher zu
Web 1.0 Zeiten.
Mich wundert das auch und ich frage mich, wieso
es sich noch nicht herum gesprochen hat, dass Social Media so viel mehr ist als
schnöde Infos zu posten. Wo wir doch alle wissen, dass es in den sozialen
Medien so sehr menschelt. Wir reden täglich darüber, predigen die Weisheiten
des Netzwerkens und doch tun viele es nicht wirklich. Und hadern, was nur logisch ist, wenn keine Aufmerksamkeit zurückkommt.
Die Basis für Aufmerksamkeit ist aber die Information. Nicht in erster Linie die, die über ein Unternehmen angeboten wird, die über Projekte da steht. Es ist die Information über den Menschen, der hinter der bunten Unternehmenskulisse sitzt.
Und logisch ist es die Neugierde, die den Leser, sprich uns antreibt, wir wollen einen vertrauenswürdigen Krümel von dieser Person. Denn genau das schafft Vertrauen und generiert Aufmerksamkeit.
Es ist nichts anderes als soziales Leben. Was uns auch ins reale Leben katapultiert. In Meetings unterhalten wir uns nicht ausschließlich
über Geschäftliches. Nach einiger Zeit wissen wir, dass unser
Gesprächspartner ein passionierter Hobbygärtner ist. Wir haben erfahren, dass
sie einen Marathon gewonnen hat und er gerade mitten im Hausbau steckt. Dinge, die hilfreich sind, um einfacher ins Gespräch zu kommen und im eigentlichen Thema zu landen.
Wenn wir uns vernetzen wollen, müssen die anderen, also Kunden oder zukünftige Geschäftspartner, wissen und sehen, dass hinter dem anderen Rechner ein Mensch sitzt.
Einer, der fühlt, lacht, mal wütend ist und nicht nur in Automatismen handelt
und in Algorhitmen denkt.
Klar ist auch, dass man nicht alles sagen muss,
soll, kann und darf. Aber ein Fizzelchen Leben schadet nie und muss in den sozialen Medien auch sein. Oft ist ein Wundern, eine Gefühlsregung oder ein freudiger Aufschrei genau
der Türöffner, den wir benötigen, um das Vertrauen zu generieren, das uns ganz
nah zu denen bringt, die wir als Zielgruppe bezeichnen. Es nennt sich nicht umsonst soziale Medien und betritt man sie, muss man mit Gemenschle und einer Menge auch privater Informationen rechnen. Wer das nicht möchte, muss sich überlegen, ob er dann genau da richtig positioniert ist. Näher am Menschen kann man fast nicht sein.
Daher ist es auch wichtig eines nie zu tun: eine Zweitkulisse
hinter der Firmenkulisse errichten, die nicht zum Mensch passt. Wer nicht
authentisch agiert, wird schnell entlarvt und das kann richtig übel werden ...
Demnächst gehts um das, was wir im Netz so sagen ...
Viel Spaß beim Vernetzen!
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