Letzte Woche schrieb ich vom Blick hinter die
Unternehmenskulissen, den man gewähren sollte.
Die Wirkung einer sachlich und kommentarlos geposteten
Information erweckt schnell den Eindruck, dass da nur der Automat den Job macht. Automaten reden nicht. Sie agieren nur.
Einseitig.
Leben auf einer Fanpage kommt also nicht von der trockenen
Information, sondern von dem, was da hinter den Kulissen an Menschlichkeit nach
außen strahlt. Da ist Leben und es gibt wenig einseitige Information, dafür
Dialoge, Antworten, etwas Witziges, Sachliches und Informatives. Eine gute
Mischung eben, die von ein wenig höflichen Bausteinen wie „Danke“, „Bitte“,
oder Begrüßungen garniert gut ankommt.
Wenn ich das dem einen oder anderen Kunden erkläre, ernte
ich oft entsetzte Blicke. „Ich soll denen was von mir erzählen?“ Das Entsetzen
breitet sich aus, weil auf einmal etwas preisgegeben werden soll, was man nicht
will. Obwohl man es sonst ja auch tut. Allerdings
meistens unbewusst.
Geredet wird immer!
Ständig und überall. Der Unterschied ist, man tut es im
richtigen Leben. Erzählt von geschäftlichen Problemen, berichtet über die
neuesten privaten Ereignisse und tauscht sich aus.
Klar ist es anders. Wir bekommen Mensch all inclusive. Hören
die Stimme, den Dialekt, den Ton, wir
sehen die Gestik der Person, ihre Mimik. Ist man im Netz, ist das Paket
limitiert. Lesen und das Betrachten des Bildes. Man spricht zunächst mit dem
Rechner und weiß gar nicht, was da am anderen Ende herauskommt. Ein Problem für
viele, das ich auch verstehen kann, aber es geht eben nicht, ständig über
fehlende Aufmerksamkeit zu jammern und nichts dafür zu tun.
Daher, reden wir übers Reden. Im Netz!
Mein Grundsatz: Erzähl das von dir, was die Presse wissen
darf.
Viele Menschen überlegen sich genau, was sie der Presse,
sprich der Öffentlichkeit erzählen, sind dabei zugeknöpft. Andere plappern munter drauf los. Dass man
dabei oft auch noch erfährt, was die Oma an skandalöser Unterwäsche früher
kaufte, passiert und fällt dann unter die Rubrik „Dinge, die ich nie wissen
wollte und wissen muss“. Andere verzetteln sich oder schwurbeln, weil sie zu
wenig wissen oder keine Antworten liefern können. Alles nicht gut.
Nachdenken, dann reden!
Wichtig ist, dass man sich Gedanken macht, was man wo wie
und wann sagt. Alles zu erklären oder
sinnlos zu schwätzen bringt nicht wirklich viel. Aber die eine oder andere
Information aus dem privaten Leben preis zu geben, das geht durchaus. Reden wir doch auch immer von Authentizität, also einem ehrlichen und stimmigen
Erscheinungsbild eines Menschen. Sympathisch soll er sein, witzig und spannend.
Dinge, die ein Automat nicht übernehmen kann und die das
Zünglein an der Waage sind, das dafür verantwortlich ist, dass ein Kontakt entsteht.
Ein wenig Inspiration gefällig?
Sie dürfen meistens wissen wie ich mich fühle, ich verrate
mein Leibgericht oder mein Hobby, das Stricken. Dass ich einen Musikgeschmack
habe, der sich den Jahreszeiten anpasst, darf auch jeder wissen. Ich poste Bilder
aus meinem Garten, erzähle von schönen Tagen oder was gerade los ist. Der
Redaktionskater ist ein beliebtes Thema und wenn mich etwas amüsiert, dann darf
das mein Netzwerk auch wissen.
Das alles zeichnet mich, neben meinem beruflichen
Hintergrund, als Mensch aus. Diese Fakten komplettieren Ihren Eindruck von mir.
Mein intimster Kern bleibt aber trotzdem
geschützt.
Über meine Wahl bei der Wahl, meinen Kontostand oder andere
intime Dinge wie Familiengeheimnisse rede ich einfach nicht. Obwohl, wenn ich mir
das recht überlege, manchmal scheinen Familiengeheimnisse im Netz sicherer. ;-)
Kommunikation tut gut
Es geht also nicht
darum, im Netz das Intimste auszuplaudern.
Vielmehr ist der Kontakt, der Leser, der neue Kunde daran interessiert,
hinter der Unternehmensnummer auch einen Menschen vorzufinden. Jemand mit dem
man den sachlichen Austausch genauso gut pflegen kann wie ein loses Geplänkel,
das wir alle zwischendrin schlicht brauchen können, weil es uns gut tut.
Sympathisch und authentisch
Das zieht an, ist sympathisch und hilft, Kontakte zu
generieren. Oft ist es nicht in erster Linie die Sachinformation, die sticht,
sondern die sympathische Ausstrahlung und authentisches Auftreten.
Sprechen Sie also über sich, zeigen Sie sich, denn oft ist
Menschlichkeit die Essenz, die es braucht, um die besten Kontakte zu generieren,
mit denen man am Ende richtig toll zusammen arbeiten kann.
Übrigens ein Erfahrungswert, viele Kontakte habe ich so
online gefunden und freue mich über Synergien, Kooperationen und neue
Perspektiven!
Viel Spaß!
Birgit Bauer
Bild: Birgit Bauer - Basteln 2.0
Text: Birgit Bauer