16 Februar 2009

Das Land der herabhängenden Mundwinkel :-(

In der letzten Woche bemerkte ich eine schlimme Tatsache: Deutschland wird sich in naher Zukunft wohl das „Land der herabhängenden Mundwinkel“ nennen müssen. Oder das „Das Land der Verbissenen und Verhärmten“. Ganz wie Sie wollen!

Bevor sie mich jetzt als realitätsfremd verurteilen: Mir ist bewusst, in welcher Situation wir uns krisentechnisch befinden. Und trotzdem wage ich es, zu behaupten, dass es dem Großteil unserer Gesellschaft immer noch gut geht.

Ich stellte fest, dass viele Menschen oft verbissen, verhärmt und undankbar sind. Griesgrämig und ernst laufen Sie durch die Gegend, versprühen ihren Unmut und scheinen das Gefühl der Zufriedenheit vergessen zu haben. Mit schiefen, oft neidischen Blicken mustern sie ihre Umgebung, ihre Mundwinkel hängen chronisch nach unten. Es ist, als hätten ihre Münder nie gelacht.

Sie sind unzufrieden und bemerken die eigene Lebensqualität nicht mehr. Positivität ist einer negativen Grundhaltung im Sinne von „Die Welt ist so schlecht“ gewichen, die ihre Umgebung und die Mitmenschen mit unangebrachter Unzufriedenheit vergiftet.

Dabei haben solche Zeitgenossen überhaupt keinen Grund dazu, sich so zu verhalten. Sie haben alles, was man zum Leben braucht. Gut gesättigt sitzen sie in ihren warmen Wohnungen und hadern mit der bösen Welt. Bitter zischeln sie über das was andere haben und neigen gerne dazu, die Leben der anderen vorzeitig und grundlos und neidisch zu belästern und zu verurteilen. Wenn jemand glücklich ist, versuchen sie, gezielt mit Pessimismus dem Glück den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Diese Menschen haben finanzielle und intellektuelle Möglichkeiten genug. Sie können sich Wünsche erfüllen und friedlich leben. Doch statt sich dessen bewusst zu sein, beklagen sie sich bitter.

Wo ist das Gefühl, das diesen Menschen sagt, dass sie trotz allem mehr als zufrieden sein könnten?

Es wirkt, als hätten sie den Blick auf ihr Leben verloren. Alles ist selbstverständlich. Und das macht sie, trotz ihres versprühten Giftes letztendlich nur zu traurigen Gestalten.

Die Leben der Menschen mit den herabhängenden Mundwinkeln ähneln meinem im Grunde sehr. Der Unterschied ist, ich bin zufrieden und glücklich. Ich habe alles, was ich brauche. Allein das ist für mich Wohlstand, der mich zufrieden und dankbar sein lässt.
Trotz dieser Ähnlichkeit sind unsere Einstellungen völlig unterschiedlich. Während ich mich gut fühle und mein Leben mag, wanken sie unzufrieden durchs Leben und begegnen dem Leben mit Ignoranz und einer festgefahrenen, negativen Sichtweise. Was schade ist, denn eigentlich gibt es für die meisten wenig Grund, wirklich zu hadern. Sie haben keine wirklichen Probleme, produzieren aber gerne welche, um etwas beklagen zu können.

Offensichtlich haben diese Menschen vergessen, dass es Schlimmeres gibt als einen Kompromiss oder das Fehlen diverser Statussymbole wie Autos oder noch mehr Geld. Die Frage bleibt, ob sie am Leben verzweifeln oder das Leben an ihnen. Fest steht, diese Menschen befördern sich selbst ins Abseits.

Um nicht zu vergessen, wie gut es mir geht, habe ich ein kleines Ritual, das ich mein „Dankbarkeitsrundumpaket“ nenne. Wenn ich aufwache, mache ich mir für einige Minuten bewusst, was ich Gutes in meinem Leben habe. Ich beginne mit grundlegenden Dingen wie Essen, Trinken, Sicherheit. Dann denke ich an die schönen Dinge, die mein Leben bereichern, an liebe Menschen, Gefühle und Herzenswärme.

Spätestens dann, wenn ich den Blick bewusst auf mein Leben lenke, ist mir klar, wie gut es mir geht.
Diesen Blick wünsche ich heute allen, deren Mundwinkel nach unten hängen und die der Welt mit schlechter Laune begegnen. Lassen Sie die Farbe in ihr Leben und erfreuen Sie sich daran! Leben Sie es und bemerken Sie, wie schön und reich es ist!
Damit Deutschland nicht zum „Land der herabhängenden Mundwinkel“ wird.

Herzlichst
Birgit Bauer