07 Dezember 2011

Die Adventsreise 2011 - 07.12.2011

Immer schön entspannt bleiben gell!

Diesen Satz rief ich vor einigen Tagen einer hektischen Dame hinterher, die es glatt fertig brachte, mir meine Lebensmittel aus dem Wagen zu mopsen.

Ich dachte zuerst, ich wäre völlig neben mir. Ich packte den Chianti aus dem Angebot in meinen Wagen und machte mich auf die Suche nach den Trüffeln für ein Weihnachtsgeschenk und als ich zurückkomme, ist der Wein weg.
Selbiges wenig später mit den Trüffeln.
Ehrlich gesagt, ich zweifelte ein wenig an meiner Fähigkeit meinen Einkauf zu organisieren und war mir sicher, dass ich die Dinge wenige Augenblicke vorher in meinen Wagen gepackt hatte.
Da ich aber nicht wirklich herausfand, woran es lag, beschloss ich, zunächst meine Liste abzuarbeiten und dann die fehlenden Teile noch einmal zu suchen.
Ich parkte meinen Einkaufswagen an anderer Stelle, um einfacher durch die gut gefüllten Gänge zu kommen und packte die wirklich guten Nudeln ein, die ich in meine Geschenkkörbchen packen wollte und war froh, gleich welche ergattert zu haben. Es waren nicht mehr viele Pakete da.
Als ich mit einem Glas Pesto und Oliven um die Ecke bog, sah ich, was los war.
Eine diebische Elster, in Form einer hektisch wirkenden Dame parkte gewollt unauffällig neben meinem Wagen und bediente sich noch auffällig unauffälliger an meinem Einkauf.

Ein weiterer Blick bestätigte mir, dass sie wohl schon einmal mein Wägelchen mit dem Warentisch verwechselt hatte, denn sie hatte alle die Artikel mit, die selten waren und die ich mir schon eingeladen hatte.

"Was machen sie da?", fragte ich unauffällig.
"Der steht da nur rum und ich will genau diese Sachen!"
"Meinen Sie nicht, dass das ein wenig dreist ist?"
"Nö, ist doch keiner da!"
"Doch, ich!"
"Und?"
"Das ist mein Wagen!"

Hektische Flecken breiteten sich aus, während ich konsequent meine Lebensmittel zurück eroberte.

"Sie spinnen wohl, das ist mein Wagen!" kam es entrüstet quietschend aus der Frau.
Ich sah sie an. "Immer schön entspannt bleiben gell! Was für Sie gilt, gilt auch für mich, also freies Bedienen aus anderen Wägen. Sie haben zufällig genau die Sachen, die ich auch will. Aber, es ist doch kein Problem. Es ist genug für alle da!", sagte ich, holte meine Raritäten in aller Seelenruhe zurück und rollte davon, während die Dame noch hochrot im Gesicht nach Luft schnappte.

Wieso werden zu Weihnachten Lebensmittelgeschäfte eigentlich zum Kriegsgebiet?
Bald werden wir wohl bewaffnet mit Nudelhölzern, dem Fleischermesser und der Bratpfanne als Schutzschild durch die Märkte ziehen und jedem eines aufn Kopf hauen, der auch die Sachen möchte, die wir haben. Weil nach Weihnachten kommt die große Hungersnot! Bestimmt!

Also, entspannt bleiben Leute! ;-))