Ab
und an passiert es, dass man sich aufregt. Ein kleiner Funke genügt und die
Bombe zündet und explodiert. Wie kann der nur? Was denkt die sich
eigentlich?
Aufreger
sind es, die uns manchmal auf die Palme bringen und manchmal auch nicht.
In
den sozialen Netzwerken passiert es mir oft, dass ich so richtig nette Aufreger
finde, die Interaktion in Gang setzen.
Zum
Beispiel zu den Osterfeiertagen. Da tobte die osterhasige Eierschlacht durch
die Posts. Osterwünsche zu Hauf. Und Aufreger gleich dazu. Da
schwirren Nikohasi und Osterklausi auf bunten Eiern, in Begleitung von Lämmchen
und Engelchen durch die Timeline und manchmal wirds einem blümerant. Aber nur
ein bisschen, viele der Posts sind ehrlich gemeint.
Und
doch nerven sie. So manchen, der dann seinem Unmut Luft verschafft.
Es war eher
ein Aufregerchen über das Menscheln im Netz. Im normalen Leben bekommt man nämlich
rund um Feiertage immer die besten Feiertagswünsche präsentiert. Im Supermarkt,
auf der Straße von Bekannten, am Telefon, von Freunden, Kollegen, Chefs,
Geschäftspartnern, der Familie und von solchen, die einfach nur freundlich sind.
Regen
wir uns da auf? Nö! Wieso auch, wir freuen uns. Prallen die Wünsche auf die
sozialen Netzwerke, sieht es tatsächlich anders aus. Da gibts Beschwerdeposts
über tieffliegende Osternester, jubilierende Engelsscharen garniert an
Wünschen. Wieso? Keine Ahnung.
Ich
frage mich, ob man sich darüber aufregen sollte.
Was
mich wirklich aufregt an den Feiertagen sind die Nachrichten oder auch Posts,
die die Feiertage für oft recht plumpe Werbeaktionen nutzen. Da bekomme ich
Videos über Grundkurse in Social Media Dingen, kann in 48 Stunden ein Buch
schreiben und lernen, wie ich zum Supertrainer werde und vieles mehr. Ich
könnte in kurzer Zeit zum Superexperten mutieren. Oder?
Diese
"Geschenke", die ja immer nur für mich sind, wirklich!, nerven. Sie
sind nur dazu da, um mich so total von der Seite anzubaggern. Die Strategie
hinter dieser Aktion ist recht simpel und wirkt nicht durchdacht.
Das Motto ist: Ab in den Verteiler.
Ob
du schon Social Media kannst, Interesse daran hast, deine Seele von innen zu
reinigen oder ein Buch in 48 Stunden schreiben willst, ist egal. Ob du
interessiert bist an dem, was wir dir aufdrücken wollen, ist nicht interessant.
Wir
kleistern dich zu, wir die wohlmeinenden Geister der Netzwerkwerbefront, die das
große Fest fürs große Rudelakquirieren
nutzen. Und wer nicht bei 3 auf dem Baum sitzt, wird eingedeckt.
Unelegant
und nicht recht sinnvoll. Die Reaktion ist nämlich bei mir, und wie ich
herausfand, bei vielen anderen auch: Löschen und Lösen. Den Kontakt.
Dabei wäre es doch so einfach. Der
Dialog!
Anstatt
mit plumpen Versuchen frohe Ostern zu wünschen, wäre es für mich als Zielobjekt
viel angenehmer, ehrlich frohe Ostergrüße zu erhalten. Einfach so. Werbung käme
später. Wenn sich aus einem frohen Ostergruß vielleicht ein Dialog
entwickelt hat.
Besteht
der Dialog, kann man herausfinden, ob die Person überhaupt interessiert an
einem Produkt ist. Man kann Vorlieben ausloten, Gepflogenheiten kennenlernen, Kompetenz
zeigen, mit guten Inhalten aufwarten und begeistern.
Interaktion ist der Schlüssel!
Ist
das alles interessant genug, kommt es zur Interaktion, zum direkten Kontakt mit
der Zielgruppe. Dann ist es wichtig, am Ball zu bleiben, den Schwung zu nutzen
und noch präsenter zu werden. Zu interagieren.
Interaktion
ist, wie wir wissen, ein wichtiger Bestandteil wenn man in den sozialen
Netzwerken und in Business Networks agiert. Sie schafft Vertrauen, bildet
Nähe, lässt Platz für Neugierde und Raum für Begegnungen. Und das für
alle.
Interagiert
man nicht, sondern klatscht nur plumpe Werbung in die Postfächer indem man ein
eigentlich schönes Fest zum Anlass nimmt, um sich irgendwie bemerkbar zu
machen, passiert meistens das Gegenteil von dem, was man eigentlich wollte. Man
landet im Fach für Nervensägen und somit im Nirvana.
Und
das ist letztlich konsequent, denn wie sagt uns eine alte Volksweisheit: So wie
du in den Wald rufst, so kommt es zurück.
Strategie macht den Unterschied
So
schön und einfach die Werbegestaltung in sozialen Netzwerken oder auch Business
Networks funktioniert, ein Knopfdruck genügt meistens, so überlegt sollte sie
sein. Eine gute Strategie und definierte Ziele, Zielgruppen und der Blick auf
die wichtigsten Personen, die Nutzer, machen oft den Unterschied in Sachen
Erfolg einer Aktion.
Denn
letztlich entscheidet ein unüberlegter Klick darüber, ob man sich beliebt oder
richtig unbeliebt macht und als Spamverteiler mit tieffliegendem
Osterweihnachtsgewünsche und nachhaltig mögliche Kunden vergrault und hochkannt
mit einem anderen Klick aus deren Netzwerken befördert wird.
Es
ist also das eine, frohe Osterwünsche einfach genau als jene wahrzunehmen und
sich nicht aufzuregen oder schlicht spammend etwas in den Wald zu schleudern,
das sowieso keiner braucht und mindestens genauso rüde abblockt.
In
diesem Sinne, auf zum nächsten Fest …. Oder Aufreger? Oder Anlass für neue
interaktive Schritte? Wer weiß das schon.
Frohes
Feiern!