31 Dezember 2014

Das mit den Ritualen ....oder: Liebe Birgit!

Ok, seit Jahren erzähle ich von meinem Silvesterritual. Ich setze mich hin und schreibe mir so richtig einen Brief. Mit Papier und gutem Stift. Ihr wißt schon.

Ich schaue zurück auf das, was passierte und das wird in diesem Jahr eine richtig große Aufgabe, weil viel passiert ist und dann schreibe ich mir, was ich mir für das nächste Jahr fest vornehme oder was ich mir wünsche.
 Wenn ich mir schreibe, wird es einen Moment ganz still und ganz dankbar. Für die guten Sachen. Oft sind es Kleinigkeiten, wie ein Lächeln von jemandem, von dem ich es nie erwartet hätte und das mir im Gedächtnis blieb oder auch die großen Dinge, wie Projekte, die ich mir lang wünschte.

Dann gehe ich in mich und schreibe mir, was ich mir für mich wünsche. Ich schreibe mir, als wäre ich nicht ich, sondern jemand anders, den man vielleicht motiviert, aufmuntert oder nur mal wertschätzt. Je nach dem, was passiert ist.

Es ist die Umarmung meiner selbst und auch die an das vergangene Jahr.

Ich schreibe das auch ohne Konzept, so wie es mir in den Sinn kommt, so landet es auf dem Zettel und ich sag Euch eins, manchmal hab ich mir eins geschmunzelt, als ich wieder lesen durfte.

Heute öffnete ich in einer ruhigen Minute schon meinen Brief vom letzten Jahr. Und schmunzelte. Viel davon, was da drin stand, geschah tatsächlich, einige Dinge blieben liegen.
Nichts desto trotz habe ich mir im letzten Jahr wohl unbewusst Ziele gesetzt (was damit wahrscheinlich immer passiert) und sie genauso unbewusst umgesetzt. Zumindest die meisten Vorhaben, die ich mir so ins Brieflein schrieb.

Dieses Ritual ist mir seit Jahren genauso wichtig, wie das Glas Sekt um Mitternacht oder einfach meine Strickstunden am Nachmittag. Und es wurde ein Ritual für das Blog. Jedes Jahr schreibe ich darüber und jedes Jahr ist es anders.

Aber diese Umarmung, die man sich selbst in dem Moment schenkt, in dem man einige Worte an sich selbst richtet, die man ein Jahr später erst liest, ist wohl die wichtigste Umarmung des Jahres. Und das ist das wirklich Gute an dem Ritual, man wertschätzt sich selbst. Einfach so. Und kritisiert nicht oder geht hart mich sich ins Gericht. Es ist ein zweifelloser (im wahrsten Sinne des Wortes) kleiner, aber liebevoller Monolog, ein Geschenk, das man sich macht und das gut tut.

Mir hat meine Umarmung vom letzten Jahr sehr gut getan. Mein Brief an mich war einerseits Bestätigung für das, was ich 2014 alles so getrieben habe, auf der anderen Seite aber auch die Motivation, die ich manchmal von mir selbst möchte und brauche. Es sind Entwicklungsschritte, die ich beobachten kann, mein erster Brief an mich war eine Schmarrnoffensive, die sich zur klugen und liebevollen kleinen Jahresweisheit von mir an mich entwickelt hat.

Gleich schreibe ich meinen Brief, den ich am 31.12.2015 öffnen werde. Mal sehen, was kommt.

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Und für 2015 wünsche ich Euch alles Liebe, Gute, Erfolg und liebe Menschen!

Liebe Grüße
Birgit