09 März 2015

Frühjahrsputz 2.0 - oder wie man Infoberge abbaut!



Ha, der Frühling ist da. Und damit ein jährliches Ritual. Der Frühlingsputz.

Es wird gesaugt, gewienert, geputzt und vor allem eins: Ausgemistet.
Und zwar im großen Stil.

Ausmisten ist eine Sache, die erleichtert. Man verschafft sich einen Überblick über alles das, was sich so angesammelt hat. Papiere, alte Zeitschriften, die man immer lesen wollte, aber vergaß, und vieles mehr wird sortiert und bei Bedarf auch entsorgt. Zugegeben, so ab und an mutiert man zum Jäger und Sammler für diese und jene Kleinigkeiten, die eigentlich völlig überflüssig sind. Und diese Dinge müssen ab und an schlicht aus dem Haus um Platz zu schaffen.



Neben dem analogen Leben sammelt sich aber auch jede Menge digitales Sammelgut an. Und das muss raus. Frühlingsputz 2.0 ist angesagt. Und zwar auch im großen Stil.

Bild: Pixabay.com
Nötig ist er auf jeden Fall. Schließlich sammeln sich im Laufe der Zeit viele Abonnements von Blogs, Newsletter und Dokumente in allen möglichen Ordnern an. Dazu kommen Emailpostfächer, die man schlicht im Laufe der Zeit nicht mehr ausmisten konnte, weil man zu beschäftigt war, Dropboxordner mit Schnappschüssen von Konferenzen, auf denen man schnell ein Slide festhielt, was bei mir derzeit der Fall ist und jede Menge anderer Müll.

Auf Pinterest sammeln wir noch die Mode aus dem vorletzten Frühling und die Infografiken von 2013 oder früheren Jahren, die wir unbedingt brauchten, aber nie betrachteten. Evernote ist vollgeballert mit Links und Dingen, die wir im Leben nie lesen, aber wichtig fanden und auch die Speicherfunktion in Facebook ist längst mit Dingen voll, deren Mindesthaltbarkeitsdatum längst abgelaufen ist.

Und schaut man aufs eigene Netzwerk, wirds erst richtig interessant. Da finden sich Menschen, die im Leben nicht mit einem interagierten, geschweige denn mehr taten, als den Kontakt zu suchen. Manche davon sind Jäger und Sammler, die wohl aufgrund der schieren Menge von Kontakten längst den Überblick verloren haben, andere sind längst nicht mehr aktiv und haben den Account schlicht vergessen und wieder andere sind woanders aktiv und vernachlässigen den Rest.

Kurz und gut, es sammelt sich eine Menge an und diese Menge, dieser Informationsberg neigt dazu, sofern wir ihn nicht verkleinern, unsere Sicht auf die wichtigen Dinge, die wichtigen Menschen und die wichtigen Infografiken (die aktuellen Infografiken) zu versperren. "Was dir so alles entgehen könnte!", dachte ich erst vor einigen Tagen, als ich auf der Suche nach einem Kontakt war, der mir einfiel, als ich über einer Frage sinnierte. Es dauerte echt lange, bis ich ihn gefunden hatte. Und da wars klar. Zeit für den Frühjahrsputz.

Übrigens, ich bin nicht die Einzige, die sich ans Ausmisten macht. In den sozialen Netzwerken liest mans im Moment oft, wie sich der eine oder andere über seinen Infoberg hermacht.

Diese Woche steht also im Zeichen des Frühjahrsputzes. Und ich werde meine Fortschritte aufzeichnen.

Wie missten Sie aus? Welche Punkte sind entscheidend für Sie?


Bildquelle: http://pixabay.com/ Bild Putzutensilien, Bild Krokusse: Birgit Bauer 
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