22 Oktober 2015

Von XY zum beMERKENSwerten Namen ... oder MERKwürdig ...

Hand aufs Herz: Was merken wir uns mehr? An welchen Fakt erinnern wir uns stärker als an alles andere, wenn es um eine Person geht?

Die statistischen Daten, die Nummern hinter der Person? Follower, Likes, Freunde?

Oder war es doch die Geschichte hinter der Person?
Vielleicht eine persönliche Sache, die eine Person markant macht?
Weil es die Dame war, die bei der Veranstaltung eine spannende Erfahrung berichtete, über ein Erlebnis erzählte und uns einen neuen Punkt mitgab, den wir mitnehmen und überdenken?

Ich erinnere mich dann an eine Person besonders, wenn sie mir etwa Spannendes erzählt hat. Eine Anekdote, eine Neuigkeit, eine Inspiration, das Gespräch über ein Hobby. Dinge, mit denen man Personen direkt vernetzen und somit auch besser erinnern kann. Diese Geschichten ziehen mich an, für mich machen sie die Personen menschlich, authentisch und spannend. Erzählt mir jemand dagegen nur seine "technischen Daten", langweilt mich das, ich bin meistens schnell weg. Wichtige Geschäfte, you know ... ;-)

Mir geht es auch in Social Media so. Die, die mir eine gute Geschichte erzählen, die finde ich klasse. Die interessieren mich. Ich lese weiter, vernetze mich, werde Fan, Kontakt oder Follower. Ich bin neugierig und mache das, was sie sich wünschen: Ich bleibe. Die, die mir nur Statistiken um die Ohren hauen, nur meckern, mich nur einladen ohne mir mehr zu geben, ja, mei, die gibt´s halt auch gell? Meistens sehen diese Menschen mich aber nie wieder. Sie sind mir zu langweilig. Oder so.

Es ist das Persönliche, dass Accounts oft spannender macht als irgendwelche Fakten. Und ja, auch wenn wir es schon tausend Mal ausgenuckelt haben, es geht um das, was eine Person, oder auch eine Firma ausmacht, das, was hinter den Kulissen passiert, die Geschichten, die Merkmale, die so besonders sein können.

Man könnte auch meinen, es geht ums Menschliche. Das ist wesentlich spannender als ein Geschäftsbericht, eine Produktpräsentation oder die Liste diverser Daten. Wenn ich meine Kontaktlisten durchgehe wie kleine Fotoalben sind die Kontakte, die ich wirklich wichtig finde immer mit einem Bild in meinem Gedächtnis verbunden und so ist es wie das Blättern in Erinnerungen, die positiv haften bleiben.



Wer einen Blick auf sich, oder die Kulissen gewährt, verändert den Blickwinkel und somit auch die Denke, die über eine Person oder ein Unternehmen im Raum steht.
Geschichten prägen Erinnerungen, die Bilder die wir uns merken, schaffen Verbindungen. Wir können eigene Gedanken aus dem Erzählten ableiten, lernen Neues.
Dann wird aus Unternehmen XY ein einprägsamer Name, aus Herr oder Frau RenntmitdemRudelmit wird schnell die Dame Soundso, die spannend berichtet, der Mann, der auffiel, weil das, was er an Erfahrungswerten in die Runde brachte, echt klasse war.

Seit Jahren machen Wörter wie Storytelling und Authentizität die Runde und nerven den einen oder anderen ziemlich. Aber letztlich behalten sie doch ihre Richtigkeit. Ohne sie wird es in Social Media nämlich nicht gehen. Ebenso wissen wir schon lange, dass der, der nur informiert, seine Botschaften in die Welt schreit, ohne auch nur ein Stück weit "persönlich" zu werden auf Dauer mit einer Menge Ignoranz zu kämpfen hat.

Weil er nicht MERKwürdig ist und das, was er vermitteln möchte, nicht im Gedächtnis bleibt.

Ein kleines Aber bleibt. Als mir neulich jemand einreden wollte, dass es nur um die Firma geht, nur um das Renommee, um das was man tut und nicht darum, Einblicke zu gewähren, der blieb mir auch im Gedächtnis. Allerdings nicht so, wie die Person es sich vielleicht gewünscht hätte. Auch irgendwie merkwürdig aber eben nicht im positiven Sinne und somit nicht lange in meinem Gedächtnis.

Was merken Sie sich mehr? Statistisches, knallhart und trocken oder doch eher Wissenswertes, das gut erzählt, am Ende auch hängenbleibt?

Nachdenkliche Grüße
Birgit


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